Am Limit
Erstens, ich mache meine Job gerne, das einmal vorab. Es ist aber auch mal ehrlich gesagt nicht leicht. Ich arbeite am Limit gefühlt rund um die Uhr, und habe trotzdem das Gefühl meine Arbeit nicht mehr so zu schaffen, dass auch die Patienten zufrieden sind. Kann es denn sein, dass man einen Personalschlüssel immer am maximal unteren Limit ansetzen muss?
Kann man nicht ein Krankenhaus haben, wo es besonders gute Pflege gibt? Wo die Menschen zufrieden sind, wenn sie das Haus wieder verlassen? Muss es immer das gerade noch so zulässige Mindestpersonal sein? Nicht einer mehr? Kann das nicht möglich sein?
- 1:18 Hey.. das ist doch voll okay! Was stellst du dich so an? Bist du der Arbeit wohl nicht mehr gewachsen?
Ich bin am Limit !
Aber die andere Seite sieht niemand von da oben. Visiten ohne ende, weil sich irgendwie, so hab ich auf jeden Fall das Gefühl, niemand abspricht. Pflegeaufwändige Patienten die man auch zum Teil nicht alleine lassen kann, jedenfalls nicht lange. Essenseingaben kommen zu kurz. die Patienten liegen sich wenn man nicht aufpasst wund. Hier ein Telefonat und dort ein Telefonat mit Menschen die ich nicht kenne, und mit Fragen die ich nicht beantworten kann oder darf. Jede Minute kommt ein anderer und möchte etwas haben, und zwar JETZT!
Die Notaufnahmen sind voll, sowohl Internistisch als auch Chirurgisch kommen ständig Zugänge. Man muss schon die Patienten von einem in ein anderes Zimmer legen, weil man jetzt gerade noch ein Männer oder Frauenzimmer braucht. Gangbetten.. Glocken.. Kommt es mir nur so vor, oder wird das alles viel mehr?
Ich fange mal gar nicht an von der Bezahlung zu reden, aber das kennt ihr ja sicher auch oder?
Die Menschen, die etwas zu sagen haben, alle in der Oberen Etage mit einem Kaffeevollautomaten, werden regelrecht mit 10 Meter großen Zaunpfählen erschlagen, schließen jedoch die Augen vor der drohenden Katastrophe und machen nichts, trotz etlichen Überlastungsanzeigen, alle sind am Limit. Das sind genau die Menschen, die sich über die steigenden DRG Zahlen freuen und so wenig wie möglich investieren möchten. Solche Leute kommen jedes Unternehmen leiten, von Druckereien bis Eisdielen aber ein Geschäft mit Menschen? Schämt euch!
Mir war es nur wichtig das mal los zu werden weil ich glaube, dass viele von euch auch am Limit sind. Deshalb meine Frage, würdet ihr diesen Text mit den vielen anderen Kollegen bitte teilen?
Am Limit aber mit freundlichen und hoffnungsvollen Grüßen
Manuel H. Kunz
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Am Limit
Erstens, ich mache meine Job gerne, das einmal vorab. Es ist aber auch mal ehrlich gesagt nicht leicht. Ich arbeite am Limit gefühlt rund um die Uhr, und habe trotzdem das Gefühl meine Arbeit nicht mehr so zu schaffen, dass auch die Patienten zufrieden sind. Kann es denn sein, dass man einen Personalschlüssel immer am maximal unteren Limit ansetzen muss?
Kann man nicht ein Krankenhaus haben, wo es besonders gute Pflege gibt? Wo die Menschen zufrieden sind, wenn sie das Haus wieder verlassen? Muss es immer das gerade noch so zulässige Mindestpersonal sein? Nicht einer mehr? Kann das nicht möglich sein?
- 1:18 Hey.. das ist doch voll okay! Was stellst du dich so an? Bist du der Arbeit wohl nicht mehr gewachsen?
Ich bin am Limit !
Aber die andere Seite sieht niemand von da oben. Visiten ohne ende, weil sich irgendwie, so hab ich auf jeden Fall das Gefühl, niemand abspricht. Pflegeaufwändige Patienten die man auch zum Teil nicht alleine lassen kann, jedenfalls nicht lange. Essenseingaben kommen zu kurz. die Patienten liegen sich wenn man nicht aufpasst wund. Hier ein Telefonat und dort ein Telefonat mit Menschen die ich nicht kenne, und mit Fragen die ich nicht beantworten kann oder darf. Jede Minute kommt ein anderer und möchte etwas haben, und zwar JETZT!
Die Notaufnahmen sind voll, sowohl Internistisch als auch Chirurgisch kommen ständig Zugänge. Man muss schon die Patienten von einem in ein anderes Zimmer legen, weil man jetzt gerade noch ein Männer oder Frauenzimmer braucht. Gangbetten.. Glocken.. Kommt es mir nur so vor, oder wird das alles viel mehr?
Ich fange mal gar nicht an von der Bezahlung zu reden, aber das kennt ihr ja sicher auch oder?
Die Menschen, die etwas zu sagen haben, alle in der Oberen Etage mit einem Kaffeevollautomaten, werden regelrecht mit 10 Meter großen Zaunpfählen erschlagen, schließen jedoch die Augen vor der drohenden Katastrophe und machen nichts, trotz etlichen Überlastungsanzeigen, alle sind am Limit. Das sind genau die Menschen, die sich über die steigenden DRG Zahlen freuen und so wenig wie möglich investieren möchten. Solche Leute kommen jedes Unternehmen leiten, von Druckereien bis Eisdielen aber ein Geschäft mit Menschen? Schämt euch!
Mir war es nur wichtig das mal los zu werden weil ich glaube, dass viele von euch auch am Limit sind. Deshalb meine Frage, würdet ihr diesen Text mit den vielen anderen Kollegen bitte teilen?
Am Limit aber mit freundlichen und hoffnungsvollen Grüßen
Manuel H. Kunz
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2 span> Kommentare
Hallo,
ich war auch in der Pflege tätig, bis mich dann eine Erkrankung zum Wechsel zwingte und ich nun genau
zu diesen “Menschen” gehöre, die sich mit DRG´s befassen müssen.
Meine Erfahrung, es wird nichts besser so lange man nicht gegenseitigen Respekt zollt.
Das ist genau der falsche Eindruck, die Herren mit den Vollautomaten im Rücken machen sich, wenn sie ihren Beruf ernst nehmen, sehr wohl große Gedanken für die zukünftigen Herausforderungen.
Es kommt sicherlich auch auf die Unternehmensgeschichte und Ziele an, sicherlich steht bei privaten Klinikbetreibern die Rendite im Vordergrund. Ich selbst arbeite in eine öffentlichen Betrieb, viele Problem sind auch in den Kliniken jeweils hausgemacht und könnten, wenn alle an einem Strank ziehen besser bewältigt werden.
Das System ist nun mal leider so wie es ist, viele der Pflegenden, auch ich haben es damals 2002 politisch gewählt,
da können die Herren mit Vollautomaten auch nichts dafür. Es ist ein täglicher Spagat, ich fühle immer mit den Pflegekräften mit. Aber das alleine hilft nichts, gute Pflege kostet viel Geld und das will die Politik nicht zur verfügung stellen.
Zusätzlich wird immer mehr an Bürokratie aufgebaut, gerade explodieren wieder Qualitätsansprüche. Ja es soll nach Qualität bezahlt werden, für gerade diese Tätigkeiten benötigt eben eine Klinik auch gute Leute in der Verwaltung. Man sollte aufhören die Leute immer nur als “nutzlose” Fresser zu sehen… Das macht nur die Gegner eine ausreichende Finanzierung im Gesundheitswesen stark. Viele Ansätze werden politisch leider falsch honoriert, dafür können auch die Leute in der Verwaltung nichts, es geht nach dem Motto friss oder stirb, leider…
EINSPRUCH!
Sie haben die Seite gewechselt und versuchen nun natürlich schön zu reden. Niemand von den Pflegenden wird sagen die
Verwaltung sei am Pflege-Dilemma schuld, wo wir aber widersprechen und auch dementieren ist die Entschuldigungs-Ansage:
“Es geht nach dem Motto – friss oder stirb”!
Solange nicht ALLE aufstehen und gegen die unerträgliche Abfertigung von zu Pflegenden, Angehörigen, Pflegenden und den dort irgendwie involvierten Menschen auf die BARRIKADEN gehen, .….….solange wird sich auch nichts Bewegendes ändern!
In Bayern haben wir mit Unterstützung des Pflege-shv/Frau v. Stösser und wirklichkeitsnah
orientierten Medienvertretern, diesen Menschen verachtenden Praktiken (hier besonders während der Nacht) die Stirn geboten und erreichten, dass die wirklich mutige Gesundheitsministerin Huml eine Mindestbesetzung während der Nacht gesetzlich geregelt hat. Dieses Gesetz greift schon ab Juni dieses Jahres!
Wir hoffen, dass sowohl Kliniken, als auch die Betroffenen in den anderen Bundesländern nachziehen und Mühe, Anfeindungen und Zeitaufwand nicht scheuen um auch hier die nächtlichen – derzeit vollkommen unerträglichen – Situationen
in Richtung menschliche Pflege zu verändern.
Allein, das ist bei weitem nicht ausreichend – der Pflegesektor ist an sich selbst gescheitert. Er wird bewegt von Lobbyismus, von Gewinnmaximierung und vom Vergessen der Werte wie Menschlichkeit und Wertschätzung!
Wollen wir das wirklich weiterhin dulden? Oder fangen wir endlich an darüber nachzudenken, wie wir – außer die zu Pflegenden
– auch uns selbst dauerhaft schädigen, weil wir bequem und feige sind und lieber weiterhin die uns anvertrauten Menschen auf Fließbandniveau abfertigen und tagtäglich gesetzeswidrig dokumentieren!
Altenheime, Kliniken, Pflegende, Angehörige, ALLE am Pflegesektor Beteiligten und – soweit möglich – alle zu Pflegenden
stehen wir auf gegen diese “Alternativlosen” Beruhigungspillen die uns von der Regierung beständig eingegeben werden – siehe Pflege“stärkungs“gesetz!
NS: Allein durch den Wegfall des MDK (hier ist die Institution gemeint, nicht die dort tätigen Menschen) der angehalten und gezwungen ist, die Menschen bei Einstufung noch schlimmer als Zirkusäffchen vorzuführen, könnten jährlich (ohne Sonderleistungen) ca. 270 MILLIONEN Euro eingespart werden – und das ist nur EIN Punkt der die Kosten auf dem Sektor Pflege VOLLKOMMEN SINNLOS weil MENSCHENUNWÜRDIG erhöht!