Coro­na-Bonus­zah­lung für Pfle­ge­kräf­te 2020. Was gibt es jetzt wirk­lich?

Die Bun­des­re­gie­rung hat ver­gan­ge­ne Woche ein wei­te­res Maß­nah­men­pa­ket gegen die Coro­na-Kri­se beschlos­sen. Ver­han­delt wur­de unter ande­rem auch über die geplan­ten Son­der­zah­lun­gen für Pfle­ge­kräf­te. Vie­le Pfle­ge­kräf­te kön­nen sich schon sehr bald über einen Bonus von bis zu 1.500€ freu­en.<

Die Bun­des­re­gie­rung hat nach lan­gem hin und her nun end­lich eine Eini­gung bezüg­lich der ange­kün­dig­ten Bonus­zah­lun­gen für Pfle­ge­kräf­ten ver­zeich­nen kön­nen. Letz­te Woche wur­den zwei wei­te­re Pake­te zur Bekämp­fung der Pan­de­mie beschlos­sen.

Bis zu 1.500€ Brut­to für Pfle­ge­kräf­te.

Beschäf­tig­te in der Pfle­ge erhal­ten auf­grund der hohen Coro­na-Belas­tung eine Prä­mie von bis zu 1.000€ von den Kas­sen. Pfle­ge­kräf­te, die zum Groß­teil in der direk­ten Pfle­ge und Betreu­ung arbei­ten, erhal­ten dabei den vol­len Betrag. Wer min­des­tens ein Vier­tel sei­ner Arbeits­zeit dort ver­bringt, bekommt 676€.

Die Bun­des­län­der und Arbeit­ge­ber kön­nen die Prä­mie zudem steu­er­frei bis zu einem Betrag von 1.500€ auf­sto­cken. Von der Steu­er befreit sind Beträ­ge oder Sach­leis­tun­gen in Höhe von 1.500€, die zwi­schen März und Dezem­ber 2020 aus­ge­zahlt wur­den. Eini­ge Bun­des­län­der haben der Auf­sto­ckung auf 1.500€ bereits zuge­stimmt. Dar­un­ter Bay­ern, Ham­burg, Hes­sen, das Saar­land, Bran­den­burg, Nie­der­sach­sen und Schles­wig-Hol­stein.

Die Arbeit­ge­ber sind zudem nach dem Geset­zes­ent­wurf des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums zur Zah­lung von gestaf­fel­ten Son­der­leis­tun­gen (Coro­na-Prä­mi­en) ver­pflich­tet.

Anfang April haben sich Ver.di und die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Arbeit­ge­ber in der Pfle­ge­bran­che (BVAP) auf einen Tarif­ver­trag für eine Son­der­prä­mie für Pfle­ge­kräf­te geei­nigt. Alle betrof­fe­nen Pfle­ge­kräf­te erhal­ten dem­nach ihren jewei­li­gen Bonus zusam­men mit dem dies­jäh­ri­gen Juli-Gehalt. Anspruch auf die ein­ma­li­ge Son­der­zah­lun­gen haben alle Beschäf­tig­ten in der Alten­pfle­ge. Dar­un­ter fal­len:

  • Pfle­ge­fach­kräf­te
  • Pfle­ge­hilfs­kräf­te
  • Pfle­ge­lei­tun­gen
  • All­tags­be­glei­ter/-Innen
  • Betreu­ungs­kräf­te
  • Assis­tenz­kräf­te
  • Aus­zu­bil­de­ne in der Pfle­ge. Die­se erhal­ten eine Prä­mie i.H.v. 900€

Auch die Min­dest­löh­ne stei­gen

Bereits am 28. Janu­ar 2020 hat sich die Pfle­ge­kom­mis­si­on auf eine dif­fe­ren­zier­te Erhö­hung der Pfle­ge­min­dest­löh­ne in der Alten­pfle­ge geei­nigt. Pfle­ge­hilfs­kräf­te, qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­hilfs­kräf­te und Pfle­ge­fach­kräf­te ver­die­nen damit in Zukunft mehr.

Ab dem 1. Juli 2020 soll die Min­dest­be­zah­lung für Pfle­ge­hilfs­kräf­t­ein Ost- und West­deutsch­land in jeweils vier Stu­fen auf 12,55€ pro Stun­de stei­gen. Am 1. Sep­tem­ber 2021 erfolgt in drit­ter Stu­fe die Anglei­chung der bis dato regio­nal unter­schied­li­chen Pfle­ge­min­dest­löh­ne.

Zum ers­ten Mal wur­den zudem jeweils Min­dest­löh­ne für qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­hilfs­kräf­te und Pfle­ge­fach­kräf­te von der Pfle­ge­kom­mis­si­on fest­ge­legt.

Mit dem 1. April 2021 wird für qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­hilfs­kräf­te im Osten ein Min­dest­ver­dienst von 12,20€ pro Stun­de ein­ge­führt, jene im Wes­ten erhal­ten 12,50€ pro Stun­de. Auch hier wird zum 1. Sep­tem­ber 2021 eine Ver­ein­heit­li­chung der Löh­ne auf 12,50€ pro Stun­de vor­ge­nom­men. Ab dem 1. April 2022 stei­gert sich der Lohn noch ein­mal auf ein­heit­li­che 13,20€.

Auch für Pfle­ge­fach­kräf­te tritt ab dem 1. Juli 2021 ein ein­heit­li­cher Min­dest­lohn von 15€ pro Stun­de in Kraft. Im April 2020 steigt die­ser schließ­lich auf 15,40€ pro Arbeits­stun­de an.

Auch das Urlaubs kon­tin­gent für Pfle­ge­kräf­te steigt. Bei einer 5‑Ta­ge-Woche erhal­ten die­se im Jahr 2020 fünf Tage mehr Urlaub zusätz­lich zu ihrem gesetz­li­chen Erho­lungs­an­spruch. In den Jah­ren 2021 und 2022 sind es sogar sechs zusätz­li­che freie Tage. Zudem wird über einen ein­heit­li­chen Tarif­ver­trag für die Pfle­ge dis­ku­tiert, um zukünf­tig die Löh­ne und Arbeits­be­din­gun­gen wei­ter zu ver­bes­sern.

Eine Über­sicht der Anhe­bung der Pfle­ge­min­dest­löh­ne hat das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les hier ver­öf­fent­licht.

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