Jeden Tag aufs Neue

Die Fra­ge, war­um man trotz der schlim­men Umstän­de Tag für Tag wie­der um 4:30 Uhr auf­steht und um 6 Uhr auf Arbeit steht kann ich manch­mal selbst nicht beant­wor­ten. Jeden Tag, wenn der Wecker klin­gelt über­le­ge ich mir, ob ich nicht ein­fach lie­gen blei­be, nur ein­mal, nur heu­te mal..

Und doch ste­he ich auf, dusche mich, zieh mich an und fah­re los. Jeden Tag aufs Neue die sel­be Stre­cke, die sel­ben Autos vor mir an der Ampel, die sel­be Auto­bahn­ab­fahrt bei der man mehr brem­sen muss wie gewöhn­lich, sonst don­nert man in die Leit­plan­ken, der sel­be Becker, bei dem ich mir wie jeden Tag an dem ich Früh­dienst habe mei­ne Bröt­chen hole, damit ich, wenn ich es schaf­fe Pau­se zu machen, auch etwas zwi­schen die Zäh­ne schie­ben kann.

Es ist kalt, ich frie­re, ich den­ke das ist die Jahreszeit..und ein bischen auch die Müdig­keit.

Ich bin wie jeden Tag aufs neue 15min vor Dienst­be­ginn auf Arbeit um wenigs­tens noch in Ruhe mei­nen Kaf­fee trin­ken zu kön­nen, bevor es los geht.

6:00 Uhr, es beginnt wie jeden Tag aufs Neue !

Über­ga­be kurz und knapp, ich ken­ne ja meis­ten Pat. schon, von den Tagen davor. Ein paar Neue­run­gen die zu beach­ten sind, und ein paar neue Men­schen die ich heu­te betreue und Pfle­ge.

6:30 Uhr ich gehe los. Tablet­ten Kon­trol­le, Infu­sio­nen auf­zie­hen, RR Man­schet­te, Puls-Oxy und Klopf Klopf, es geht los.

Ich ver­wen­de zur Zeit einen Schritt­zäh­ler auf Arbeit, schon sehr lan­ge sogar. Mich inter­es­siert es, wie viel Kilo­me­ter ich in mei­nem Dienst lau­fe, und tat­aaaaa.. heu­te wer­den es wie­der knapp 15Km sein, das sehe ich jetzt schon. Zugän­ge kom­men, OP’s wer­den abge­ru­fen, Bet­ten über­zo­gen und Pat. geduscht, Ver­bän­de gewech­selt und Pati­en­ten mobi­li­siert, der sel­be Wahn­sinn jeden Tag aufs neue.

8 Stun­den spä­ter muss ich sagen, bin ich ehr­lich gesagt sehr froh, wenn die ers­ten Kol­le­gen aus dem Spät­dienst sehe, es ist bald geschafft. Noch den Rest doku­men­tie­ren, denn das ist ja das aller wich­tigs­te in unse­rem Job und die Über­ga­be kann los gehen. Ich erzähl alles, alles was ich notiert habe, alles was pas­siert ist und was ich gemacht habe. Was noch ansteht und wor­auf sich der Dienst nach mir ein­stel­len kann.

Ich geh noch eine Rau­chen, das brau­che ich nach so einem Tag! Dann umzie­hen und ab nach Hau­se.

Ich wache auf, und regis­trie­re jetzt erst, ich bin schon Zuhau­se ! Wie bin ich heim gefah­ren? Was war in den letz­ten 10Km auf der Auto­bahn los? Gab es was beson­de­res? Ich ertap­pe mich immer öfter, und ehr­lich gesagt macht mir das Angst. Ich schie­be mir eine Tief­kühl­piz­za in den Öfen, lege mich auf die Couch und schla­fe wie jeden Tag aufs neue ein.

Ich hof­fe es wird sich bald etwas ändern, so und das sage ich nicht nur so, kann es auch für mich nicht wei­ter gehen. Wenn ich Bei­trä­ge Lese wie Am Limit, bekom­me ich es mit der Angst zu tun.

Ich dan­ke euch für eure Auf­merk­sam­keit und ich möch­te auch die­ser Platt­form für ihre Arbeit dan­ken, für mei­nen Teil wer­de ich euch wei­ter­hin vol­ler Hoff­nung unter­stüt­zen und eure Bei­trä­ge wei­ter ver­fol­gen jeden Tag aufs Neue.

Dan­ke, eure Maria Rau

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1 Kommentar

  • Anonym 8 Jahren vor

    Ich lese da in der Über­schrift The­ma “Alten­pfle­ge”. Was hier in dem Bei­trag aber beschrie­ben wird ist Kran­ken­pfle­ge. Im Alters­heim gibt es kei­ne OP, die­se wer­den in einem Kran­ken­haus durch­ge­führt, da Alten­hei­me für sol­che Fäl­le nicht aus­ge­stat­tet sind.

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