Wie­der ein­mal ist zu lesen, dass Pfle­ge­kräf­te beim deut­schen Nach­barn regio­nal Man­gel­wa­re sind. Es wird von einem “har­ten Kampf” berich­tet. Also die alte Lei­er, denn so toll das The­ma ist, auf das offen­sicht­lichs­te Pro­blem ist nie­mand gesto­ßen (wor­den). Aber ich emp­feh­le erst ein­mal den Arti­kel zu lesen, bevor hier wei­ter­ge­le­sen wird. Quel­le: Osna­brü­cker Zei­tung

Auf­ge­fal­len? Viel­eicht das Arbeits­lo­sen-Arbeits­platz­an­ge­bots-Ver­hält­nis? Ne, viel bes­ser: „Der Vor­wurf des Lohn­dum­pings in der Pfle­ge­bran­che ist irr­sin­nig. Jeder weiß: Ist das Ange­bot knapp, steigt auch der Preis“, so Stein­hoff. Ahja.
Rech­nen wir mal: es gibt für Pfle­ge­stu­fe 2 also grob 55€ im Schnitt von der Kas­se. Ohne Essen, Dach und Hei­zung. Das sind etwa 1705€ im Monat.
Stu­fe 2 gibt es aber ers ab 3 Stun­den täg­li­chen Pfle­ge­auf­wand und, zum Ver­gleich, Stu­fe 3 ab 5 Stun­den. Gehen wir also mal frech von 4 Stun­den durch­schnitt­lich aus. Das sind 13,75€ pro Stun­de! Nun weiß der geneig­te Leser aber auch, das davon nicht nur der Brut­to­lohn gezahlt wer­den muss, son­dern auch Lohn­ne­ben­kos­ten, Gemein­kos­ten (Ver­wal­tung, Putz­frau­en, Chef etc.) und Arbeits­ma­te­ria­li­en wie Inkon­ti­nenz­ar­ti­kel.
So kann man sagen: Jeder Hand­wer­ker ver­langt mehr! Um 13€ Brut­to an sei­ne Arbei­ter zah­len zu kön­nen, wer­den 44€ auf der Rech­nung ste­hen. Quel­le: Hand­werks­kam­mer Regi­on Stutt­gart
Oder mal anders: Bei Arbeits­kos­ten von nicht­mal 14€ ist es unmög­lich die Leis­tung zu lie­fern, die ver­ein­bart wur­de. Der Pati­ent braucht nach­weis­lich 3–5 Stun­den, es wer­den aber wirt­schaft­lich vernünftig(er) nur 1,5 bezahlt. Das kann man dre­hen und wen­den, wie man möch­te. Damit eine Pfle­ge­kraft nicht ver­hun­gert (und das Unter­neh­men bestehen bleibt), muss die erbrach­te Leis­tung zu Las­ten des Pati­en­ten gekürzt wer­den. Die Arbeit­ge­ber zah­len also nicht nur unter­ir­disch, sie wer­den sel­ber mies bezahlt.
Pfle­ge ist also weni­ger als ein Drit­tel eines “durch­schnitt­li­chen” Lehr­be­ru­fes wert. Und der eigent­li­che Skan­dal ist aber: es fällt anschei­nend nie­man­den auf…

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