Nachts um 4, der Wecker klin­gelt,
auf­ge­rafft, ins Bad getin­gelt.
Müde in den Tag gestar­tet,
denn ab 6, – die Arbeit war­tet.
Los geht’s, nun heißt’s mäch­tig spu­ten.
Pro Bewoh­ner 10 Minu­ten.

Schon genervt und ange­pisst,
weil man so im Zeit­druck ist.
Kaf­fee kochen, Früh­stück machen
und noch hun­dert and­re Sachen.

Die Kol­le­gen, vie­len Dank,
sind dann auch mal wie­der krank.
Trep­pen rauf und Trep­pen run­ter,
lang­sam wird man jetzt dann mun­ter.
Über­ga­be, schnell im Ste­hen,
ein Schluck Kaf­fee, unterm Gehen.

Schwer­trans­port, die arme Len­de
Duschen, Sal­ben, Wund­ver­bän­de.
Und ganz wich­tig, nicht ver­ges­sen!
Zucker­spie­gel, – Blut­druck mes­sen.
Doku schrei­ben und dazwi­schen,
Tel­ler waschen, Po abwi­schen.

Klei­nig­kei­ten ohne Ende
und man bräuch­te – noch 4 Hän­de.
Zwi­schen­durch, mal “gera­de eben”:
Bet­ten machen, Medis geben.
Haus­wirt­schaft, ne gan­ze Men­ge,
und erst recht – Toi­let­ten­gän­ge.
Anzie­hen, lagern, Lie­der sin­gen,
trans­fe­rie­ren, Müll raus brin­gen,
Roll­stuhl säu­bern, Schrank aus­mis­ten,
Essens, ‑Ein- und Aus­fuhr­lis­ten.

Nägel schnei­den, nass rasie­ren,
Win­deln wech­seln, ban­da­gie­ren.
Mit­tags gibts noch Hafer­brei
und das alles neben­bei.
Fum­me­lei. Throm­bo­se­so­cken.
Wegen Haar spliss Not­fall­glo­cken.

Typisch ist auch, das noch prompt,
kurz vor Dienst­schluss – Durch­fall kommt.
Kei­ne Pau­sen, jede Wet­te
höchs­tens schnell ne Ziga­ret­te.
Hau­fen Stress, wie ich das sehe.
Doch was fehlt ist Men­schen­nä­he.
Dienst­an­wei­sung? Ohne Nut­zen!
Für die Arbeit in dem Aus­maß,
schlecht bezahlt und lan­ge Wege

JA, das ist die Alten­pfle­ge.

Laut eige­ner Aus­sa­ge geschrie­ben von: RJ

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