Erst einmal ein Riesen Respekt an die Palliative Ambulante Versorgung. In unserem Landkreis arbeiten erfahrungsgemäß das Palliativnetz, samt Arzt, das Hospiznetz und der Ambulante Pflegedienst Hand in Hand. Ganz klar steht nur der Betroffene im Vordergrund. Wünsche werden nicht ignoriert, Angehörige werden mit eingebunden, erhalten viele Gespräche. Am wichtigsten ist jedoch: Der Sterbende muss nicht leiden.
Wie aber spielt sich so ein Szenario in Pflegeheimen ab? Das meine ich nicht kritisch gegenüber dem Personal, denn diese wissen oft nicht was sie tun müssen oder sie dürfen es schlicht und einfach nicht.
Wenn ein Bewohner von einem Arzt ins Palliativnetz eingeschrieben wird, muss das Pflegepersonal aus dem Pflegeheim im engen Kontakt mit dem Palliativnetz stehen. Dazu gehört nicht zuletzt die geschulten Palliativ- Care Pflegefachkräfte.
In Pflegeheime gibt es immer weniger Palliativfachkräfte. Ist auch einleuchtend, da von außerhalb sowieso jemand kommt, sehen viele Einrichtungsleitungen diese Weiterbildung als nicht notwendig an. Dennoch fehlt die fachliche Expertise vor Ort.
Dieses hat fatale Folgen: Die Pflegefachkraft, die für den Bewohner verantwortlich ist, verfügt nicht über das fundierte Wissen.
Wenn ein Bewohner/ Patient ins Palliativnetz aufgenommen wird, gibt es bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme eine sogenannte Notfallbox. (Ich kann nur von meinem Landkreis sprechen, wo das der Fall ist). Diese Box enthält Medikamente u.a. Morphin und Tavor. Der Sinn ist klar. Ich habe immer ein Medikament vor Ort und kann es bei notwendiger Indikation verabreichen/ injizieren. Im Pflegeheim gestaltet sich dies häufig sehr schwer. Es wird oft abgelehnt, dass eine Pflegefachkraft “einfach so” Morphin spritzt. Dieses ist schließlich ein BTM. Man könnte ja etwas falsch machen. Dazu muss man sagen, wenn die Erlaubnis da ist, ist man ständig im Austausch mit dem Palliativnetz, damit diese auch informiert sind über den Allgemeinzustand. Leider ist dies in diversen Einrichtungen verboten, da man ja auch “nur” mit den Palliativnetz spricht und nicht mit einem Arzt. Also rein theoretisch wird dann erwartet, dass man am besten den Ärztlichen Notdienst anruft(es muss ja schnell gehen), diesen bittet vorbei zu kommen um das Morphin zu spritzen. In erster Linie schlimm für den Patienten, der viel zu lange Schmerzen über sich ergehen lassen muss. Es kann bis zu seine Stunde dauern. Das Personal ist aber teilweise verunsichert, ob sie es einfach so spritzen dürfen. Man darf auch nicht vergessen, dass dies alles für das Gesundheitssystem sehr kostenintensiv ist. Zum anderen auch ein Tritt in den Allerwertesten für dasPflegepersonal, denen anscheint nicht die Expertise zugetraut wird, einzuschätzen, wenn jemand beispielsweise Morphin erhalten muss.Nimmt man den typischen Haushalt neben dem Pflegeheim. Wenn dort jemand in der gleichen Situation ist, so erhält derjenige vielleicht sogar von einem Angehörigen viel eher das nötige Medikament. Ganz klar wird dadurch das Ziel verfehlt frei und schnell zu handeln. Man muss dazu sagen, dass zu der Thematik viel Redebedarf vorhanden ist, zwischen Ärzte, Palliativnetz und Einrichtungen.
Der nächste Punkt ist die Zeit. Wenn man zu zweit auf einer Station arbeitet, nebenbei vielleicht noch für Essen und Sauberkeit zuständig ist, ist es fast unmöglich eine aufrechte Versorgung eines Sterbenden durchzuführen. Dieser Mensch steht im Vordergrund. Es bedarf oft eine lange Zeit. Es gibt ja viele Leute, die möchten nicht alleine sterben, haben vielleicht keine Angehörigen, haben Angst zu sterben. Da genügen keine 5 Minuten. Zum Glück kann man das Hospiznetz mit ins Boot holen, dort arbeiten viele Ehrenamtliche, die sich Zeit nehmen.
Das Pflegepersonal ist letztendlich das was weder ein Betäubungsmittel verabreichen darf, noch kann es bei einer Sterbebegleitung teilnehmen, sind trotzdem diese, die alles dokumentieren müssen. Da ist die Frage wofür ist die Pflege da? Nur noch für Hauswirtschaft? Macht man dafür eine dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger ? Jeder sollte sich fragen, ob das dann noch Pflege ist (so ganz nebenbei). Die Altenpflege sollte sich bei solchen Punkten mehr wehren, auch signalisieren, dass sie wissen wie man handelt. Auch gegenüber dem Arzt sollte man sich professionell verhalten und nicht hilflos. Auch das Palliativnetz hat einen sehr hohen Anspruch und verlässt sich auf das Personal bei dem Patienten.
Das Wichtigste ist, dass es den Betroffenen gut geht und er keine Schmerzen erleiden muss. Das man vielleicht den ein oder anderen Wunsch erfüllen kann.
Ich habe persönlich sehr hohe Ansprüche was die Begleitung Sterbender angeht. Ich habe sehr positive Erfahrungen im Ambulanten Bereich gemacht, sowie in einem Hospiz. Ich muss konstatieren, dass Menschen in der Ambulanten Versorgung, egal mit oder ohne Angehörige eine sichere Versorgung hatten. Dieses gilt zu überdenken, damit in einen wirklich Multiprofessionellen Team gearbeitet werden kann. Auch die Arbeit im Hospiz war eine besondere Erfahrung. Dort bekommt der Betroffene wohl die meiste Aufmerksamkeit und die beste medizinische Versorgung, allerdings ist dies eben nicht die gewohnte Umgebung.
Auf die Stationäre Pflege wartet viel Arbeit !
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Erst einmal ein Riesen Respekt an die Palliative Ambulante Versorgung. In unserem Landkreis arbeiten erfahrungsgemäß das Palliativnetz, samt Arzt, das Hospiznetz und der Ambulante Pflegedienst Hand in Hand. Ganz klar steht nur der Betroffene im Vordergrund. Wünsche werden nicht ignoriert, Angehörige werden mit eingebunden, erhalten viele Gespräche. Am wichtigsten ist jedoch: Der Sterbende muss nicht leiden.
Wie aber spielt sich so ein Szenario in Pflegeheimen ab? Das meine ich nicht kritisch gegenüber dem Personal, denn diese wissen oft nicht was sie tun müssen oder sie dürfen es schlicht und einfach nicht.
Wenn ein Bewohner von einem Arzt ins Palliativnetz eingeschrieben wird, muss das Pflegepersonal aus dem Pflegeheim im engen Kontakt mit dem Palliativnetz stehen. Dazu gehört nicht zuletzt die geschulten Palliativ- Care Pflegefachkräfte.
In Pflegeheime gibt es immer weniger Palliativfachkräfte. Ist auch einleuchtend, da von außerhalb sowieso jemand kommt, sehen viele Einrichtungsleitungen diese Weiterbildung als nicht notwendig an. Dennoch fehlt die fachliche Expertise vor Ort.
Dieses hat fatale Folgen: Die Pflegefachkraft, die für den Bewohner verantwortlich ist, verfügt nicht über das fundierte Wissen.
Wenn ein Bewohner/ Patient ins Palliativnetz aufgenommen wird, gibt es bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme eine sogenannte Notfallbox. (Ich kann nur von meinem Landkreis sprechen, wo das der Fall ist). Diese Box enthält Medikamente u.a. Morphin und Tavor. Der Sinn ist klar. Ich habe immer ein Medikament vor Ort und kann es bei notwendiger Indikation verabreichen/ injizieren. Im Pflegeheim gestaltet sich dies häufig sehr schwer. Es wird oft abgelehnt, dass eine Pflegefachkraft “einfach so” Morphin spritzt. Dieses ist schließlich ein BTM. Man könnte ja etwas falsch machen. Dazu muss man sagen, wenn die Erlaubnis da ist, ist man ständig im Austausch mit dem Palliativnetz, damit diese auch informiert sind über den Allgemeinzustand. Leider ist dies in diversen Einrichtungen verboten, da man ja auch “nur” mit den Palliativnetz spricht und nicht mit einem Arzt. Also rein theoretisch wird dann erwartet, dass man am besten den Ärztlichen Notdienst anruft(es muss ja schnell gehen), diesen bittet vorbei zu kommen um das Morphin zu spritzen. In erster Linie schlimm für den Patienten, der viel zu lange Schmerzen über sich ergehen lassen muss. Es kann bis zu seine Stunde dauern. Das Personal ist aber teilweise verunsichert, ob sie es einfach so spritzen dürfen. Man darf auch nicht vergessen, dass dies alles für das Gesundheitssystem sehr kostenintensiv ist. Zum anderen auch ein Tritt in den Allerwertesten für dasPflegepersonal, denen anscheint nicht die Expertise zugetraut wird, einzuschätzen, wenn jemand beispielsweise Morphin erhalten muss.Nimmt man den typischen Haushalt neben dem Pflegeheim. Wenn dort jemand in der gleichen Situation ist, so erhält derjenige vielleicht sogar von einem Angehörigen viel eher das nötige Medikament. Ganz klar wird dadurch das Ziel verfehlt frei und schnell zu handeln. Man muss dazu sagen, dass zu der Thematik viel Redebedarf vorhanden ist, zwischen Ärzte, Palliativnetz und Einrichtungen.
Der nächste Punkt ist die Zeit. Wenn man zu zweit auf einer Station arbeitet, nebenbei vielleicht noch für Essen und Sauberkeit zuständig ist, ist es fast unmöglich eine aufrechte Versorgung eines Sterbenden durchzuführen. Dieser Mensch steht im Vordergrund. Es bedarf oft eine lange Zeit. Es gibt ja viele Leute, die möchten nicht alleine sterben, haben vielleicht keine Angehörigen, haben Angst zu sterben. Da genügen keine 5 Minuten. Zum Glück kann man das Hospiznetz mit ins Boot holen, dort arbeiten viele Ehrenamtliche, die sich Zeit nehmen.
Das Pflegepersonal ist letztendlich das was weder ein Betäubungsmittel verabreichen darf, noch kann es bei einer Sterbebegleitung teilnehmen, sind trotzdem diese, die alles dokumentieren müssen. Da ist die Frage wofür ist die Pflege da? Nur noch für Hauswirtschaft? Macht man dafür eine dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger ? Jeder sollte sich fragen, ob das dann noch Pflege ist (so ganz nebenbei). Die Altenpflege sollte sich bei solchen Punkten mehr wehren, auch signalisieren, dass sie wissen wie man handelt. Auch gegenüber dem Arzt sollte man sich professionell verhalten und nicht hilflos. Auch das Palliativnetz hat einen sehr hohen Anspruch und verlässt sich auf das Personal bei dem Patienten.
Das Wichtigste ist, dass es den Betroffenen gut geht und er keine Schmerzen erleiden muss. Das man vielleicht den ein oder anderen Wunsch erfüllen kann.
Ich habe persönlich sehr hohe Ansprüche was die Begleitung Sterbender angeht. Ich habe sehr positive Erfahrungen im Ambulanten Bereich gemacht, sowie in einem Hospiz. Ich muss konstatieren, dass Menschen in der Ambulanten Versorgung, egal mit oder ohne Angehörige eine sichere Versorgung hatten. Dieses gilt zu überdenken, damit in einen wirklich Multiprofessionellen Team gearbeitet werden kann. Auch die Arbeit im Hospiz war eine besondere Erfahrung. Dort bekommt der Betroffene wohl die meiste Aufmerksamkeit und die beste medizinische Versorgung, allerdings ist dies eben nicht die gewohnte Umgebung.
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