Ter­ror und Haus­ver­bot im Kran­ken­haus Teil 2

Es war eine Nach­richt des Geschäfts­füh­rers, dass ich vom heu­ti­gen Tage an (26.7.2013.) unwi­der­ruf­lich bis zum Ende mei­nes Lebens Haus­ver­bot in sei­nem Kli­ni­kum hät­te und von heu­te an bei Lohn­fort­zah­lung bis zum Kün­di­gungs­tag zuhau­se blei­ben soll, bzw. mich dem Kli­nik­ge­län­de nicht nähern sol­le.

Kein „Viel Erfolg für die Zukunft“. Kei­ne Begrün­dung für ein Haus­ver­bot. Kein per­sön­li­ches Gespräch. Son­dern nur ein fei­ges Schrei­ben. Nicht mal ein Tele­fo­nat.

Dabei fing damals alles so an.….

Im Vor­stel­lungs­ge­spräch:

Die Teil­neh­mer waren Pfle­ge­di­rek­ti­on, PDL Inten­siv und eine Dame des Betriebs­ra­tes. Ich war sehr auf­ge­regt und erwähn­te auch, dass ich etwas ner­vös sei, aber alle lächel­ten und sag­ten freund­lich, ich bräuch­te mir über­haupt kei­ne Sor­gen machen.

Jeder ein­zel­ne wirk­te auf sei­ne Wei­se sym­pa­thisch. Die Pfle­ge­di­rek­to­rin, , stell­te vie­le inter­es­sier­te Fra­gen und mach­te sich Noti­zen, die Dame vom Betriebs­rat hör­te mir zu und bei Blick­kon­takt lächel­te sie, wäh­rend der PDL der Inten­siv erst ein­mal über­wie­gend zuhör­te.

Dann kam plötz­lich von der Betriebs­rats­da­me die Fra­ge: „Was haben sie den bis­her über unse­re Kli­nik so gehört?

Ich sah alle in der Run­de an und sag­te: „Nicht viel Posi­ti­ves, aber ich wür­de mir ger­ne mein eige­nes Bild von ihrem Haus machen.

In die­sem Moment wur­de der PDL der Inten­siv „Wach“ und sag­te zu mir: „Das ist genau die rich­ti­ge Ein­stel­lung Frau XY! Ich wür­de es nicht anders machen. Ich wür­de sagen an die­ser Stel­le been­den wir das Gespräch und ich zei­ge ihnen noch ein wenig die Kli­nik und den Inten­siv­be­reich, damit sie wis­sen, wo sie in Zukunft arbei­ten.“

Er wirk­te sehr freund­lich, fach­lich an mir inter­es­siert und war auch auf mensch­li­cher, per­so­nel­ler Ebe­ne sehr nett und pro­fes­sio­nell. Er zeig­te mir mei­nen zukünf­ti­gen Arbeits­be­reich und ich erwähn­te mei­ne Beden­ken, dass ich noch nie auf einer so gro­ßen Inten­siv gear­bei­tet habe, aber er beru­hig­te mich und sag­te: „Sie krie­gen so viel Ein­ar­bei­tungs­zeit, wie sie möch­ten. Und wenn es ihnen trotz­dem nicht gefällt, ver­set­zen wir sie auf eine Nor­mal­sta­ti­on ihrer Wahl, da wir über­all Bedarf haben.“

Am „Ein­füh­rungs­tag für neue Mit­ar­bei­ter“ stell­te sich uns dann der rela­tiv jun­ge (ca. 40 Jah­re) Geschäfts­füh­rer vor. Wir saßen alle an ein­zel­nen Tischen und anstatt sich vor­ne hin­zu­stel­len, setz­te er sich leger auf einen der frei­en Tische und sprach von dort aus mit uns. Er lob­te das Kli­ni­kum, erzähl­te uns wie das Haus arbei­tet und funk­tio­niert wie es wächst und wie es wei­ter wach­sen wird und war­um es so gute schwar­ze Zah­len schrei­be. Er sag­te man kön­ne immer mit ihm spre­chen, er sei sehr ehr­lich und offen. Sei­ne Tür stän­de jeder­zeit offen für Kri­tik jeg­li­cher Art, egal ob per­sön­lich oder per email.

Und nun ist der 16.6.2013. und ich hal­te die­ses fei­ge, unper­sön­li­che Schrei­ben von ihm in Hän­den, das mir nicht ein­mal eine Begrün­dung nennt, was ich eigent­lich falsch gemacht habe.

Obwohl doch, ich habe zwei Feh­ler gemacht.

Num­mer 1: Ich habe es tat­säch­lich gewagt für die­ses Haus, das voll ist mit fal­schen Leu­ten, zu arbei­ten.

Num­mer 2: Ich habe mir deren Metho­den dort nicht gefal­len las­sen und wur­de des­halb nach drau­ßen beför­dert, denn wie es scheint braucht man dort nur Mit­ar­bei­ter, die alles tun und schön den Mund hal­ten.

Aber nicht mit mir. Des­halb will ich, dass die­ser Bericht in allen Pfle­ge­fo­ren ver­öf­fent­lich wird. Ich will aus per­sön­li­cher Erfah­rung zei­gen, wie man in vie­len Häu­sern heut­zu­ta­ge mit uns Pfle­ge­kräf­ten umgeht, dass wir manch­mal wie belang­lo­ses Fuß­volk behan­delt wer­den und nie­mand mehr ver­steht, dass wir Pfle­ge­kräf­te die stüt­zen­den Säu­le jedes Kran­ken­hau­e­ses, Pfle­ge­diens­tes und Alten­heim sind!

Man ver­spricht uns oft viel, dass die Mit­ar­bei­ter das wich­tigs­te sei­en, dass der Mensch gleich auf ste­he mit ande­ren Punk­ten, aber in dem Haus, von dem ich nun berich­tet habe, stimm­te nichts davon.

Und den Beweis hal­te ich in Hän­den und habe ihn erlebt. Man wird euch in vie­len Häu­sern in der Zukunft für nichts dank­bar sein, Freund­lich­keit ist Fas­sa­de, und man wird euch mit Füßen tre­ten wenn ihr wagt zu wider­spre­chen und wenn man euch nicht raus­schmei­ßen kann, weil ihr eure Pro­be­zeit rum habt oder einen Fest­ver­trag besitzt, wird man euch so lan­ge schi­ka­nie­ren, bis ihr von allei­ne ein­knickt. Per­sön­li­che Bei­spie­le habe ich davon genug ken­nen­ge­lernt und gehört. Über­all im Haus, in dem ich war, begeg­ne­te ich Straf­ver­setz­ten Mit­ar­bei­te­rin, die es „gewagt“ hat­ten, Kri­tik zu äußern gegen­über dem Geschäfts­füh­rer.

Was sagt ihr dazu?

Eine Kran­ken­schwes­ter

Teil 1

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6 Kommentare

  • Elisabeth Gorr 8 Jahren vor

    habe den Bericht gele­sen und mich dar­in selbst gesehen.Habe 15 Jah­re in einer Ein­rich­tung gearbeitet.Stand kurz vor Born-Out,konnte mit den Umsten­den die in der Ein­rich­tung ablau­fen nicht mehr mit mei­nem Gewis­sen vereinbaren.Habe mich immer wie­der für mei­ne Mit­ar­bei­ter und die Men­schen die uns anver­traut wur­den mit Heim­lei­tung aus­ein­an­der gesetz t,dadurch wur­de ich so rich­tig gemobt und schi­ka­niert und zwar solan­ge bis ich die Kün­di­gung auf den Tisch gelegt habe.Aus Angst das noch meh­re­re Ange­stel­ten gehen bin ich für zwei Monaten,bis mei­ne kün­di­gungs­zeit abläuft,frei gestellt obwohl kei­ner da ist zum arbei­ten..

  • AL 8 Jahren vor

    ich habe mitt­ler­wei­le vie­le Arbeit­ge­ber in der Pfle­ge gehabt, aber nicht weil ich eine Schlech­te Pfle­ge­kraft bin, son­dern weil es kaum noch gute Arbeit­ge­ber in der Pfle­ge gibt und ich mir nichts lan­ge gefal­len las­se. Sind die Arbeits­be­din­gun­gen, sei­en es Vor­ge­setz­te, Kol­le­gen, Gehalt oder ande­re Umstän­de und sie ver­bes­sern sich nach einem Gespräch nicht, dann bin ich immer gegan­gen und habe es bis heu­te nicht bereut!

  • Sabine Bätz 8 Jahren vor

    Hier wird durch­aus gän­gi­ge Pra­xis beschrie­ben – ABER – war­um um Got­tes Wil­len wird nie der Name der betref­fen­den Kli­ni­ken genannt?
    Wenn alles der Wahr­heit ent­spricht, war­um wer­den die­se Kli­ni­ken, Hei­me etc. nicht öffent­lich ange­pran­gert, damit sie mit ihren wider­li­chen Prak­ti­ken auch ÖFFENTLICH unter Beschuss gera­ten? War­um wird wei­ter­hin ver­tuscht, geschönt – die Öffent­lich­keit nicht auf­ge­klärt?
    Es könn­te sich um JEDE Kli­nik han­deln – Erfolg kann aber nur erzielt wer­den, wenn die Pro­ble­me UND die Ver­ur­sa­cher beim Namen genannt wer­den!

  • lisa 8 Jahren vor

    Auf den Punkt gebracht bin der glei­chen Mei­nung

  • Jörn Werner 8 Jahren vor

    Sabi­ne schrieb: “Erfolg kann aber nur erzielt wer­den, wenn die Pro­ble­me UND die Ver­ur­sa­cher beim Namen genannt wer­den!”. Da bin ich sel­ber Mei­nung, aber NICHT HIER! Der Ver­fas­ser der Home­page, Herr Krieg­baum, wür­de sich immens Ärger ein­han­deln und wür­de eine umfas­sen­de Recht­schutz­ver­si­che­rung sowie viel Zeit für etwa­ige Aus­ein­an­der­set­zun­gen vor Gericht benö­ti­gen. Das “Anpran­gern” ist Sache der Pres­se, nicht einer unzu­rei­chend abge­si­cher­ten Pri­vat­per­son. ALSO: Bit­te zeit­gleich an Presse/Ämter wie Heim­auf­sicht wen­den, hier aber Namen und per­sön­li­che Beschul­di­gun­gen außen vor las­sen ‑Herrn Krieg­baum zulie­be 😉

  • Sabine Bätz 8 Jahren vor

    Herr Wer­ner, Sie haben voll­kom­men Recht – aber die­se Fäl­le müs­sen eben öffent­lich gemacht wer­den – über Medi­en.

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