Wie wird Demenz festgestellt?

Ich glaube, ich habe Demenz. Ein gän­gi­ger Aus­spruch, der manch­mal recht flap­sig daher kommt. Aber glück­li­cher Weise ist nicht jede Ver­gess­lich­keit auch gleich Demenz oder Alz­hei­mer. Wer aber zum Bei­spiel den Müll im Kühl­schrank ent­sorgt und nichts mehr davon weiß oder sich nicht mehr erin­nern kann, wo er den gest­ri­gen Tag ver­bracht hat, sollte sei­nen Haus­arzt kon­sul­tie­ren. Ein gewis­sen­haf­ter Haus­arzt wird bei Bedarf die nächs­ten Schritte ein­lei­ten. Denn Demenz läßt sich nicht so ein­fach erken­nen und diagnostizieren.

Wie läßt sich Demenz feststellen 

Eine Demen­z­er­kran­kung zu dia­gnos­ti­zie­ren ist schon für den Fach­mann eine umfang­rei­che Auf­ga­ben­stel­lung. Des­halb sollte von Betrof­fe­nen und Ange­hö­ri­gen keine Selbst­dia­gnose gestellt wer­den, son­dern Anzei­chen für eine Demenz ernst genom­men und ärzt­lich abge­klärt sein. 

Nicht jede Ver­geß­lich­keit ist Demenz. Ver­geß­lich­keit kann auch Ursa­che von ande­ren Krank­hei­ten sein. Aber gerade um eine Demenz aus­zu­schlie­ßen oder zu bestä­ti­gen, ist es wich­tig, dass eine ordent­li­che Dia­gnose durch­ge­führt wird. Ein Neu­ro­loge führt ent­spre­chende Tests und Unter­su­chun­gen – bei Bedarf auch bild­ge­bende Unter­su­chun­gen wie MRT — durch, auf­grund denen die Dia­gnose Demenz bestä­tigt oder aus­ge­schlos­sen wer­den. Einen kur­zen Über­blick zeigt auch das unten ange­hängte Video. 

Anzei­chen für eine Demenz

Sym­ptome, die für eine Demenz spre­chen kön­nen, aber – wie schon beschrie­ben – auch auf ande­ren Krank­hei­ten zutref­fen können

  • Stim­mungs­schwan­kun­gen und Depressionen
  • Ver­mehrte Vergesslichkeit
  • Die Per­sön­lich­keit ver­än­dert sich. Es kann zu zuneh­men­der Aggres­si­vi­tät oder Bes­ser­wis­se­rei führen
  • Man­gelnde Ori­en­tie­rung. Pati­en­ten wis­sen nicht mehr wo sie woh­nen oder haben Weglauftendenzen.
  • Betrof­fene ver­lie­ren das Inter­esse an ihrer Umwelt, schla­fen viel und haben keine Freude mehr an ihren eins­ti­gen Hobbies
  • Ver­gess­lich­keit – hier ist vor allem das Kurz­zeit­ge­dächt­nis betrof­fen. Pati­en­ten erin­nern sich nicht mehr an erst kürz­lich Erlebtes
  • All­tags­ar­bei­ten, wel­che Rou­tine waren, kön­nen nicht mehr aus­ge­führt wer­den, da sich die Pati­en­ten nicht mehr an die gewohnte Rei­hen­folge der Abläufe erinnern
  • Wort­fin­dungs­schwie­rig­kei­ten
  • Gegen­stände wer­den an voll­kom­men unge­wöhn­li­chen Orten „auf­ge­räumt“ (zum Bei­spiel die Eier im Kleiderschrank)

Für Betrof­fene und Ange­hö­rige sollte aber eines immer im Vor­der­grund ste­hen. Die Sym­ptome müs­sen erkannt und die Krank­heit behan­delt wer­den. Je frü­her desto bes­ser. Ein Ver­schwei­gen oder igno­rie­ren der Krank­heit bringt die Betrof­fe­nen nicht wei­ter. Demenz ist eine Krank­heit und keine Schande.

Auf­schluss­rei­che Infor­ma­tio­nen bie­tet auch die Demenz-Leitlinie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Frei­burg und das Video “Zur Dia­gnose in die Klinik” 

 

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